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Die Online-Vortragsreihe des AKHFG zum Thema „Geschlechtergeschichte. Fragen, Ansätze, Themen“ geht am 18. November 2024, um 16.15 Uhr weiter. Dr. Steffi Grundmann referiert über Spinnen in Gesellschaft. Wollarbeit, Wahrhaftigkeit und Weiblichkeit:

Das Spinnen von Garn ist eine grundlegende Kulturtechnik, die das Ausgangsmaterial für die Fertigung von Textilien zur Verfügung stellt: Kett- und Schussfäden, die anschließend zu Stoffen verwebt werden. Im Römischen Reich ist das Spinnen nicht nur ökonomisch höchst bedeutsam gewesen, sondern auch in verschiedenen, miteinander verflochtenen Diskurssträngen als Zeichen genutzt worden: Insbesondere im literarischen Befund und den Bildzeugnissen kann es ebenso für weibliche Tugendhaftigkeit wie für die Bestimmung des Schicksals eines Menschen stehen. Da es zumeist die Parzen sind, die das Schicksal spinnen, und auch ansonsten überwiegend Frauen beim Spinnen gezeigt werden, gilt die Fertigung von Garn im Römischen Reich gemeinhin als Frauenarbeit. Der Vortrag stellt einige Beispiele vor, in denen die Wollarbeit mit Weiblichkeit, Wahrhaftigkeit und Geselligkeit assoziiert wird. Im Zentrum der Argumentation stehen die materiellen Gegebenheiten, die praktische Umsetzung und die diskursive Vergeschlechtlichung des Spinnens in den Quellen. Die mithilfe textanalytischer Verfahren erzielten Ergebnisse ermöglichen eine kritische Einordnung und Neubewertung traditioneller Deutungen, die vereinfachende Geschlechterstereotype (re–‍)‌produzieren. Sie regen darüber hinaus zur Diskussion darüber an, wie die Alte Geschichte und die Geschlechtergeschichte – statt solche überkommenen Vorstellungen bei der Auseinandersetzung mit den Quellen zu perpetuieren – zu einer differenzierten Sicht auf die (Geschlechter–‍)Verhältnisse in vergangenen und gegenwärtigen Gesellschaften beitragen können.

Hier finden Sie die Zugangsdaten:

https://uni-wuppertal.zoom.us/j/68164926205?pwd=Vei0YCHFyzgvD5IJOLcygbMWjOamDb.1 Meeting-ID: 681 6492 6205 Passwort: 6JG5kRG2

Die diesjährige Jahrestagung des Archivs der deutschen Frauenbewegung (AddF) findet in Kooperation mit dem AKHFG und Prof. Dr. Mechthild Bereswill, Professorin für Soziologie sozialer Differenzierung und Soziokultur an der Universität Kassel, Institut für Sozialwesen am 7./8. November 2024 statt. Unter dem Titel „Erste, zweite, dritte Welle? Neuere Forschungen zur Frauenbewegungsgeschichte des 19. und 20. Jahrhunderts“ liegt der Fokus auf aktuellen Forschungsarbeiten aus dem Feld der Frauen(bewegungs)geschichte. Ziel der Tagung ist es, einen Überblick über aktuelle Forschungsprojekte zur Frauen- und Geschlechtergeschichte zu erhalten. In diesem Sinne ist die Tagung auch ausdrücklich als interdisziplinärer Vernetzungs-Workshop gedacht. Inhaltlich nimmt die Tagung drei größere Zeitblöcke in den Blick, welche die Zeiträume von ca. 1830 bis 1933; 1933 bis 1970 und 1970 bis heute umfassen. Hier finden Sie das Tagungsprogramm.

Anmeldungen bitte bis zum 25. Oktober 2024 an Dr. Mette Bartels: bartels@addf-kassel.de

In diesem Jahr feiert das Grundgesetz sein 75-jähriges Jubiläum. In den zahlreichen Veranstaltungen, organisiert und durchgeführt von unterschiedlichen Akteur*innen, stehen damit zugleich die Gründung der Bundesrepublik und das Jubiläum des Grundgesetzes im Mittelpunkt der Feierlichkeiten. Die Gründung und Geschichte der DDR werden weiterhin weitgehend marginalisiert. Zudem bleiben die Frauenbewegungen als zentrale Akteurinnen in der deutschen Verfassungs- und Zeitgeschichte, entgegen der vorliegender Forschung, noch immer weitgehend unerwähnt – und damit auch ungewürdigt.

An diesen Leerstellen setzt der zweistündige Online-Talk „Geteilte Verbundenheit. (Neue) Debatten, Quellen und Perspektiven auf die Frauenbewegungen seit 1949“ am 1. Oktober an. Im Zentrum steht das mehrfache Jubiläum, um die Geschichte der Frauenbewegungen in Ost und West aus verflechtungsgeschichtlicher Perspektive zu betrachten. Mithilfe dieses Ansatzes werden die gegenseitigen Verbindungen, Transfers und Abgrenzungen diskutiert. Die Expert*innen greifen aktuelle Forschungsdebatten auf, verweisen auf bekannte und neue Quellen und eröffnen intersektionale Perspektiven auf eine geschlechtersensible und inklusive Auseinandersetzung mit der Zeitgeschichte.

Im Online-Talk via Zoom diskutieren am 1. Oktober 2024 von 18-20 Uhr Dr. Alexandria N. Ruble, Dr. Alexandria N. Ruble, Dr. Karin Aleksander und Faruk Güler. Die gemeinsame Veranstaltung des AKHFG und DDF moderieren Dr. Jessica Bock und Dr. Birgit Kiupel. Hier finden Sie weitere Informationen.

Vor 75 Jahren wurde das Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland im Parlamentarischen Rat verabschiedet. Zu den zentralen Grundrechten gehört u.a. die Gleichberechtigung von Männern und Frauen, die seit 1994 auch durch gezielte staatliche Aktivität gefördert werden soll. Dies und viele andere Hinweise sprechen dafür, dass die Umsetzung des Gleichberechtigungsgrundsatzes ein schwieriger und hindernisreicher Prozess war und ist. Zudem begann dieser Prozess nicht erst mit dem Grundgesetz, sondern er wurde schon im Kaiserreich durch die Frauenbewegung sowie mit der Weimarer Reichsverfassung angestoßen. Die Geschichte der Gleichberechtigung umfasst also mehr als die Geschichte der Bundesrepublik und sie erschöpft sich auch nicht in Verfassungspraxis und Rechtsprechung. Vielmehr spielen auch gesellschaftliche Gruppen und Bewegungen sowie der Wandel von Lebensverhältnissen eine Rolle. Die Gleichberechtigung von Männern und Frauen ist heute sicherlich weiter vorangeschritten als vor 75 Jahren – und dazu hat auch das Grundgesetz beigetragen. Aber ist sie schon vollendet?

Aus Anlass des 75. Jahrestages des Grundgesetzes diskutieren Historikerinnen über die Geschichte und die Entwicklungen der Gleichberechtigung in der Bundesrepublik. Wie wurde Gleichberechtigung verstanden und umgesetzt? Welche Akteur:innen haben zur Durchsetzung oder zur Verbesserung von Gleichberechtigung beigetragen? Wie hängen Gleichberechtigung und Demokratie zusammen?  Hat Gleichberechtigung eine Zukunft – oder ist alles erledigt?

Diese und weitere Fragen diskutieren Dr. Eva Balz (IfZ München)Dr. Anna Theresa Leyrer (Universität Basel) und Dr. Kerstin Wolff (Archiv der deutschen Frauenbewegung Kassel). Prof. Dr. Kirsten Heinsohn (FZH) moderiert die Podiumsdiskussion, die am 26. September 2024 um 18.30 Uhr im Lesesaal der Forschungsstelle für Zeitgeschichte in Hamburg (FZH) stattfindet und als Zoom-Webinar live übertragen wird. Die Podiumsdiskussion ist eine gemeinsame Veranstaltung des AKHFG, des Arbeitskreises Demokratie und Geschlecht (IfZ München) und der FZH.

Die Online-Vortragsreihe des AKHFG zum Thema „Geschlechtergeschichte. Fragen, Ansätze, Themen“ geht am 11. Juli 2024, 18.00-19.30 Uhr weiter. Prof. Dr. Claudia Opitz-Belakhal referiert über Sexismus, Diskriminierung und Ausgrenzung aus geschlechter-geschichtlicher Perspektive:

Mein Vortrag basiert auf einem Aufsatz, den ich im Frühjahr für einen Sammelband zum Thema „Sexismus, Diskriminierung und Ausgrenzung. Interdisziplinäre Perspektiven“ verfasst habe. Bei der Vorbereitung dazu stellte ich fest, dass es eigentlich so gut wie gar keine Forschungen zum Thema „Sexismus“ in der Geschlechtergeschichte gibt. Da dachte ich, dass genau das doch eine interessante Frage wäre – warum eigentlich gibt es keine Sexismus-Forschung in der (Geschlechter-)Geschichte?

Die kurze Antwort ist, dass „Sexismus“ ein sehr junger Begriff ist, der vor 1970 eigentlich keine Rolle spielte. Die ausführlichere und an der geschlechtergeschichtlichen Forschung der letzten 50 Jahre orientierte Antwort zeigt ein breites Panorama von Forschungen zu Diskriminierung, Ausgrenzung und Minderwertigkeit aufgrund des weiblichen Geschlechts, aber auch vielfältige Handlungsmöglichkeiten (agency) von Frauen in der Vergangenheit, trotz der Diskriminierungen. Dies wird den Hauptteil meines Vortrags ausmachen. Ein weiterer Aspekt wird die Frage der Diskriminierung von Personen mit non-binärer oder queerer Lebensweise insbesondere in der Frühen Neuzeit sein.

Die Moderation übernimmt Prof. Dr. Kirsten Heinsohn. Hier finden Sie die Zugangsdaten:

https://uni-hamburg.zoom.us/j/65779059474?pwd=ghLeQ0F7nY_k5ExuQ6b5zfBDlQd6fumx.0AmaI71B0uxvpUbH

Kenncode: 13905088

Das Archiv der deutschen Frauenbewegung (AddF) veranstaltet in Kooperation mit dem Arbeitskreis für Historische Frauen- und Geschlechterforschung (AKHFG) am 8. November 2024 eine eintägige Tagung, auf der aktuelle Forschungsarbeiten aus dem Feld der Frauen(bewegungs)geschichte vorgestellt werden sollen. Ziel der Tagung ist es, einen Überblick über aktuelle Forschungsprojekte zur Frauen- und Geschlechtergeschichte zu erhalten. In diesem Sinne ist die Tagung auch ausdrücklich als interdisziplinärer Vernetzungs-Workshop gedacht. Inhaltlich nimmt die Tagung drei größere Zeitblöcke in den Blick, welche die Zeiträume von ca. 1830 bis 1933; 1933 bis 1970 und 1970 bis heute umfassen.

Willkommen sind Bewerbungen aus allen Phasen des akademischen Arbeitens sowie ebenso Projekte, die an außeruniversitären Einrichtungen entstehen. Das Themenspektrum der Forschungsprojekte ist offen, in allen Projekten soll die Frauenbewegung oder eine bzw. mehrere Akteur:innen im Zentrum stehen. Auch Projekte, die sich theoretisch oder methodisch mit Fragestellungen der Frauenbewegungen beschäftigen sind möglich.

Die Vorträge, die im Anschluss diskutiert werden, sollten eine Dauer von 20 bis 25 Minuten umfassen. Das AddF übernimmt die Reisekosten der Vortragenden. Bitte schicken Sie eine kurze Projektskizze (eine Seite) sowie einen kurzen CV bis zum 15. Juni 2024 an Mette Bartels (bartels@addf-kassel.de).

Die historische Geschlechterforschung ist in Bewegung. Mit einer digitalen Vortragsreihe widmet sich der AKHFG aktuellen Forschungsfragen und -perspektiven. Zwei- bis dreimal pro Semester laden wir Vereinsmitglieder und andere Interessierte zu Vorträgen und anschließender Diskussion ein. Wir freuen uns sehr, dass wir für den Beginn im Sommersemester 2024 mit Prof. Dr. Martina Kessel und Prof. Dr. Claudia Opitz-Belakhal zwei einflussreiche Geschlechterhistorikerinnen gewinnen konnten, deren Arbeit die Geschichtswissenschaft seit Jahren bereichert und verändert hat.

Martina Kessel wird am 11. April 2024, 16.15-18 Uhr über „Masculinity in World History: Überlegungen zu einer Überblicksdarstellung vom 16. Jahrhundert bis heute“ sprechen. Am 11. Juli 2024, 18-19.30 Uhr hält Claudia Opitz-Belakhal einen Vortrag zu „Sexismus als Thema der geschlechtergeschichtlichen Forschung“. Alle Interessierten sind herzlich eingeladen, via Zoom teilzunehmen. Hier finden Sie die Zugangsdaten und das Veranstaltungsplakat, das gern heruntergeladen und geteilt werden kann.

https://uni-bielefeld.zoom-x.de/j/68019681286?pwd=UVN5M2Z3bVRvbHRQRXVRdjZTaVNKZz09
Meeting-ID: 680 1968 1286
Passwort: 849237

Mit dem Dissertationspreis des Arbeitskreises Historische Frauen- und Geschlechterforschung werden hervorragende Arbeiten auf dem Gebiet der historischen Frauen- und Geschlechterforschung ausgezeichnet. Der Preis ist mit 3500 Euro dotiert. Es können bisher unveröffentlichte Dissertationen, die Themen der historischen Frauen- und Geschlechterforschung behandeln und zum Zeitpunkt der Bewerbung nicht älter als zwei Jahre sind, eingereicht werden. Vorschläge von Betreuerinnen und Betreuern sind ebenfalls willkommen.

Über die Zuerkennung des Preises entscheidet eine vom Vorstand des AKHFG einberufene Jury unter Ausschluss des Rechtsweges. Die Verleihung findet im Winter 2024 im Rahmen der Mitgliederversammlung des AKHFG statt. Termin und Ort werden rechtzeitig bekannt gegeben.

Bitte senden Sie Ihre Bewerbungsunterlagen (Kopie der Arbeit, eine kurze Zusammenfassung, Kopien der beiden Gutachten und einen tabellarischen Lebenslauf als PDF-Datei) bis zum 15. Mai 2024 an die Vorsitzende (vorsitz@akhfg.de).

AKHFG e.V.
Prof. Dr. Kirsten Heinsohn (Vorsitz)
Forschungsstelle für Zeitgeschichte
Beim Schlump 83
20144 Hamburg