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2018/19 wurde an die Einführung des Frauenwahlrechts in Deutschland erinnert. Wieder einmal gerieten die ersten Politikerinnen in den Fokus, die sich auf allen politischen Ebenen aufmachten, die Geschicke der Gesellschaft mitzugestalten. Im Jubiläumsjahr wurde allerdings deutlich, dass außer den Galionsfiguren im Reichstag die diversen Landespolitikerinnen, vor allem aber die Kommunalpolitikerinnen oder die weiblichen Abgeordneten der Provinziallandtage fast vollständig unbekannt sind.

Deshalb halten wir es für notwendig, diesem Umbruch in der deutschen Demokratiegeschichte noch einmal neu nachzuspüren. Dabei geht es uns sowohl um das Entdecken von neuen, bisher unbekannten Politikerinnen als auch darum, wie diese Frauen ihre Politik verstanden und durchsetzten. Wie waren sie innerhalb der Parteien organisiert? Auf welche Netzwerke vertrauten sie und gab es Verbindungen zu der nach wie vor aktiven Frauenbewegung oder zu anderen Netzwerken innerhalb und außerhalb von Parteien und Regierung. Daneben stehen Fragen wie die nach den Argumentationsstrategien und -praktiken, nach der politischen Sprache und nach dem reflektierten Selbstverständnis als politische Akteurinnen.

Ziel der Tagung ist es, einen Überblick über diese Forschung zu erhalten. Wir möchten aber auch Desiderate diskutieren und zusammentragen, was von wem mit welchen Quellen geforscht wird, inklusive der Frage, wo welche Quellen überhaupt liegen und wie diese genutzt werden können.

Organisiert wird diese Tagung von

Dr. Anja Kruke, Friedrich-Ebert-Stiftung (FES) Anja.kruke@fes.de

Dr. Barbara von Hindenburg, Kommission für Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien, Berlin (KGParl) Hindenburg@kgparl.de

Dr. Kerstin Wolff, Archiv der deutschen Frauenbewegung (AddF) wolff@addf-kassel.de

in Kooperation mit dem AKHFG.

Hier finden Sie den vollständigen Call for Papers und das Programm:

Wir trauern um unsere geschätzte Kollegin Elke Hartmann.

Elke gehörte zu den Gründungsmitgliedern des Vereins AKHFG im Jahr 2007. Zuvor hatte sie als Regionalkoordinatorin in Berlin den AK mitaufgebaut und den Newsletter technisch auf den neuesten Stand gebracht. Sie war mehrere Jahre Vorstandsmitglied des AKHFG und bis 2021 Mitglied in der Jury für die Vergabe des Dissertationspreises.

Prof. Dr. Beate Wagner-Hasel hat im Namen des Instituts für Geschichte der TU Darmstadt einen Nachruf publiziert, den wir hier in Auszügen wiedergeben dürfen:

Prof. Dr. phil. Elke Hartmann (24.03.1969 – 21.07.2021)

In der Alten Geschichte war Elke Hartmann weithin sichtbare Vertreterin der Geschlechtergeschichte – ein Forschungsansatz, der ihr auch ganz persönlich sehr viel bedeutete. Ihre Dissertation Heirat, Konkubinat und Hetärentum im antiken Athen entwickelte sich schnell zum Standardwerk. Ihre zweite Monographie, die gut lesbare und zugleich wissenschaftlich anspruchsvolle Überblicksdarstellung zu Frauen in der Antike, geht gerade in die zweite Auflage. Mit ihrer Deutung bestimmter Spielarten des Hetärenwesens als Verallgemeinerung der aristokratischen Symposionskultur im Zeitalter der Demokratie erlangte sie Aufmerksamkeit über die Grenzen der deutschsprachigen Altertumswissenschaft hinaus. Auch auf dem Gebiet der Kulturgeschichte des Politischen setzte sie eigene Akzente. In ihrer Studie Ordnung in Unordnung. Kommunikation, Konsum und Konkurrenz in der stadtrömischen Gesellschaft der frühen Kaiserzeit spürte sie dem habituellen und mentalen Wandel im Übergang von der Republik zur Kaiserzeit nach. Sie war eine Meisterin darin, den Klatschgeschichten, an denen die antike Literatur so reich ist, ihre subtilen politischen Botschaften zu entreißen und die Logiken aufzudecken, die hinter sozialen Praktiken wie etwa dem kaiserlichen Kuss oder dem Denunziations- und Erbschleicherwesen stehen. In der akademischen Lehre fanden diese subtilen Analysen großen Anklang. Elke Hartmanns Antike war farbig, lebensnah und vielfältig, niemals aber abgehoben und ein hehres Ideal.

Hier finden Sie den vollständigen Text.

Aktuell steht die Geschlechterfrage wie kaum eine andere im Zentrum vieler gesellschaftlicher Debatten, wovon der wissenschaftliche Diskurs nicht unberührt bleibt. Und so muss sich auch die Geschichtswissenschaft fragen, wer ist eigentlich „die versammelte Zunft“? Die 2. Veranstaltung der Diskussionsreihe „125 Jahre VHD“ zur Geschichte und Gegenwart des Historikerverbands widmet sich mit unserer Kollegin Karen Hagemann am 30. Juni 2021, 18 Uhr via Zoom u. a. den Fragen, wie sich die Frauen- und Geschlechtergeschichte seit ihren Anfängen entwickelte, wie sie wissenschaftsgeschichtlich zu bewerten ist und welche Impulse sie aktuell setzen kann und sollte.

Weitere Informationen und den Link zur Anmeldung finden Sie hier:

Die Region Nord des AKHFG e. V. veranstaltet in Kooperation mit der Forschungsstelle für Zeitgeschichte in Hamburg (FZH) am 12. Juni 2021 ein digitales Barcamp zum Thema „Geschlecht – Geschichte – Politik. Positionen, Austausch und Ideen zur historischen Geschlechterforschung und ihrer politischen Relevanz“. Die Veranstaltung wird via Zoom stattfinden.

Das Barcamp stellt ein offenes Veranstaltungsformat dar, in das alle Teilnehmenden ihre Themen, Fragestellungen, Projekte oder Vorträge zum Oberthema einbringen können. Es soll sowohl AK-Mitglieder als auch Nicht-Mitglieder aus Wissenschaft, Archiven, Museen, Medien und diversen Fachrichtungen zusammenbringen, um einen interdisziplinären und institutionsübergreifenden Austausch zu ermöglichen.

In der darauffolgenden Woche findet am 15. Juni 2021 das obligatorische Netzwerktreffen des AKHFG e. V. Region Nord per Zoom statt, bei dem auch Eindrücke und Erfahrungen des Barcamps reflektiert werden. Beide Veranstaltungen können unabhängig voneinander besucht werden.

Weitere Hinweise und das ausführliche Programm sowie Berichte über die Veranstaltung finden Sie hier:

Mit dem Dissertationspreis des Arbeitskreises Historische Frauen- und Geschlechterforschung werden hervorragende Arbeiten auf dem Gebiet der historischen Frauen- und Geschlechterforschung ausgezeichnet. Der Preis ist mit 5000 Euro dotiert.

Es können bisher unveröffentlichte Dissertationen, die Themen der historischen Frauen- und Geschlechterforschung behandeln und zum Zeitpunkt der Bewerbung nicht älter als zwei Jahre sind, eingereicht werden. Vorschläge von Betreuerinnen und Betreuern sind ebenfalls willkommen.

Über die Zuerkennung des Preises entscheidet eine vom Vorstand des AKHFG einberufene Jury unter Ausschluss des Rechtsweges. Die Verleihung findet im Winter 2021 im Rahmen der Mitgliederversammlung des AKHFG statt. Termin und Ort werden rechtzeitig bekannt gegeben.

Bitte senden Sie Ihre Bewerbungsunterlagen (Kopie der Arbeit, eine kurze Zusammenfassung, Kopien der beiden Gutachten und einen tabellarischen Lebenslauf als PDF-Datei) bis zum 31. Mai 2021 an die Vorsitzende (bundesorganisationakhfg@googlemail.com).

AKHFG e.V.
Prof. Dr. Kirsten Heinsohn (Vorsitz)
Forschungsstelle für Zeitgeschichte
Beim Schlump 83
20144 Hamburg

Unter dem Titel „Parteipolitik oder Neue Soziale Bewegung? Zur Durchsetzung geschlechterdemokratischer Ansprüche im 20. Jahrhundert“ fand am 11. und 12. März 2021 eine digitale Tagung des LWL-Instituts für westfälische Regionalgeschichte in Kooperation mit dem AKHFG e. V. statt. Damit verbunden war das Regionaltreffen der Regionen Mitte und NRW/West. Hier finden Sie das ausführliche Programm und den Tagungsbericht:

Die Konferenz möchte geschlechtergeschichtliche Aspekte der Geschichte des Digitalen und der Digital Humanities sowie die Anwendung von digitalen Methoden und Forschungsworkflows für geschlechtergeschichtliche Fragestellungen und Erkenntnisinteressen thematisieren. Gefragt werden soll nach den geschlechtergeschichtlichen Implikationen digitaler Methoden, Tools und Projekte ebenso wie nach den Möglichkeiten und Grenzen, Mehrwerten und Herausforderungen, die digitale Methoden für die Geschlechtergeschichte bieten. Die Konferenz findet am 5., 12., 19. und 26. Februar 2021, jeweils von 16 bis 20 Uhr über Zoom statt.

Hier finden Sie das Programm und den ausführlichen CfP sowie den Tagungsbericht auf H-Soz-Kult.

2020 feierte der 1990 von Gisela Bock, Karin Hausen und Heide Wunder gegründete „Arbeitskreis Historische Frauenforschung“ seinen 30sten Geburtstag. Diese drei Historikerinnen haben mit ihren Forschungen und ihrer Lehre die Frauen- und Geschlechtergeschichte in Deutschland maßgeblich beeinflusst. Das nahmen wir zum Anlass, um auf einem Workshop am Friedrich-Meinecke-Institut nach den Potentialen, Herausforderungen und Perspektiven einer aktuell wie historisch relevanten Geschlechtergeschichte zu fragen.

Hier finden Sie den ausführlichen Call sowie das Tagungsprogramm.