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Vor 75 Jahren wurde das Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland im Parlamentarischen Rat verabschiedet. Zu den zentralen Grundrechten gehört u.a. die Gleichberechtigung von Männern und Frauen, die seit 1994 auch durch gezielte staatliche Aktivität gefördert werden soll. Dies und viele andere Hinweise sprechen dafür, dass die Umsetzung des Gleichberechtigungsgrundsatzes ein schwieriger und hindernisreicher Prozess war und ist. Zudem begann dieser Prozess nicht erst mit dem Grundgesetz, sondern er wurde schon im Kaiserreich durch die Frauenbewegung sowie mit der Weimarer Reichsverfassung angestoßen. Die Geschichte der Gleichberechtigung umfasst also mehr als die Geschichte der Bundesrepublik und sie erschöpft sich auch nicht in Verfassungspraxis und Rechtsprechung. Vielmehr spielen auch gesellschaftliche Gruppen und Bewegungen sowie der Wandel von Lebensverhältnissen eine Rolle. Die Gleichberechtigung von Männern und Frauen ist heute sicherlich weiter vorangeschritten als vor 75 Jahren – und dazu hat auch das Grundgesetz beigetragen. Aber ist sie schon vollendet?

Aus Anlass des 75. Jahrestages des Grundgesetzes diskutieren Historikerinnen über die Geschichte und die Entwicklungen der Gleichberechtigung in der Bundesrepublik. Wie wurde Gleichberechtigung verstanden und umgesetzt? Welche Akteur:innen haben zur Durchsetzung oder zur Verbesserung von Gleichberechtigung beigetragen? Wie hängen Gleichberechtigung und Demokratie zusammen?  Hat Gleichberechtigung eine Zukunft – oder ist alles erledigt?

Diese und weitere Fragen diskutieren Dr. Eva Balz (IfZ München)Dr. Anna Theresa Leyrer (Universität Basel) und Dr. Kerstin Wolff (Archiv der deutschen Frauenbewegung Kassel). Prof. Dr. Kirsten Heinsohn (FZH) moderiert die Podiumsdiskussion, die am 26. September 2024 um 18.30 Uhr im Lesesaal der Forschungsstelle für Zeitgeschichte in Hamburg (FZH) stattfindet und als Zoom-Webinar live übertragen wird. Die Podiumsdiskussion ist eine gemeinsame Veranstaltung des AKHFG, des Arbeitskreises Demokratie und Geschlecht (IfZ München) und der FZH.